Journalismus wandelt sich - und bringt zunehmend neue Formen und Formate hervor, die u.a. investigative, narrative, interpretative oder partizipative Muster, Mechanismen und Merkmale des Journalismus integrieren und neu arrangieren. Doch wie sich ein teils explizit subjektiver und meinungsbasierter Neuer Journalismus" entwickelt und in der Praxis an Einfluss gewinnt, ist angesichts der oft fluiden Forschungsgegenst�nde in der Journalistik bislang nicht erforscht. Die vorliegende Studie, die am Institut f�r Journalistik ...
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Journalismus wandelt sich - und bringt zunehmend neue Formen und Formate hervor, die u.a. investigative, narrative, interpretative oder partizipative Muster, Mechanismen und Merkmale des Journalismus integrieren und neu arrangieren. Doch wie sich ein teils explizit subjektiver und meinungsbasierter Neuer Journalismus" entwickelt und in der Praxis an Einfluss gewinnt, ist angesichts der oft fluiden Forschungsgegenst�nde in der Journalistik bislang nicht erforscht. Die vorliegende Studie, die am Institut f�r Journalistik an der Fakult�t Kulturwissenschaften der Technischen Universit�t Dortmund als Habilitationsschrift eingereicht wurde, widmet sich daher Programmen, Praktiken und Leistungspotenzialen eines subjektiven Journalismus, wie er sich gegenw�rtig in Formen des Social Journalism vollzieht (z.B. bei funk, Vice, BuzzFeed), der �ber soziale Medien j�ngere Zielgruppen adressiert und sich radikal an deren Thematisierungs-, Pr�sentations-, Nutzungs- und Rezeptionserwartungen orientiert. Vor einer konstruktivistisch gepr�gten Hintergrundfolie wird zun�chst ein integrativ-intergrativer Theorierahmen aufgespannt, der strukturell-individualistische mit figurations-analytischen und praxistheoretischen Bausteinen verkn�pft, um die Konstruktionsprogramme, Praxiskonstellationen und Leistungspotenziale von Formen des subjektiven Journalismus zu rekonstruieren, zu analysieren und zu bewerten. Daf�r wird ein triangulatives Methodendesign gew�hlt: Anhand kontempor�rer Angebote eines subjektiven Journalismus, der sich besonders augenf�llig in den Presenter-Reportagen des �ffentlich-rechtlichen Content-Netzwerks funk manifestiert, werden Programme, Praktiken und Potenziale des subjektiven Journalismus durch quantitative und qualitative Inhaltsanalysen sowie eine flankierende Expert:innen-Befragung beteiligter Journalist:innen untersucht, um daraus Muster, Mechanismen und Merkmale eines Neuen Journalismus" zu destillieren. Als zentrales Ergebnis der Studie gewinnt eine nach den Mechanismen sozialer Medien f�r junge Zielgruppen aktualisierte und modifizierte Form des radikal subjektiven New Journalism an Kontur: Journalistische Wirklichkeit konstruieren Reporter:innen �ber eine an Zielgruppen- und Lebenswelt-Themen junger Publika orientierte Thematisierung, hybride Web-Reportagen, die konsequent eigene Meinung bzw. Haltung sowie subjektive Perspektiven integrieren sowie eine starke Fokussierung auf sich selbst und auf Protagonist:innen als Quellen und Akteure. Die Unterschiede zwischen verschiedenen empirisch rekonstruierbaren subjektiven Journalismen wie die eher reporter- bzw. recherche-getriebenen Slow Journalism und Gonzo-Journalismus oder die st�rker protagonisten- bzw. emotions-getriebenen empathischer Journalismus und Selfie-Journalismus lassen sich am Beispiel der ausgew�hlten funk-Formate Y-Kollektiv, STRG_F, reporter, follow me.reports und Die Frage pr�gnant herausarbeiten. F�r subjektiv modifizierte Praktiken wie thesengeleitete Recherche, interpretatives Storytelling, On-Presenting oder ein reflexives Framing greifen die Reporter:innen auf Modalit�ten von Signifikationsregeln und autoritative Ressourcen wie pers�nliche Erfahrungen und Erlebnisse, eigene Meinungen und Haltungen sowie subjektive Darstellungs- und Erz�hlmuster zur�ck, die zu einem nunmehr artifiziell inszenierten und nicht l�nger authentisch konstruierten strategischen Ritual" der Subjektivit�t degenerieren, wenn Praxiskonstellationen wie die storybasierte Enth�llung, teilnehmende Beobachtung, emotionale Befragung oder selbstzentrierte Begleitung repetitiv Subjektivit�t in alle journalistischen Praktiken weben.
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